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"Präsenz - Distanz" - Johannes und Fritz Dumanski

05.05.2022 - 11.06.2022


Informationen

  • Veranstalter: Stadt Neuötting
  • Veranstaltungsort: Stadtmuseum
  • Eintritt: Eintritt frei
  • Termin: 05.05.2022 - 11.06.2022

Beschreibung

„Präsenz. Distanz“ - Johannes und Fritz Dumanski in einer Ausstellung in der Galerie im Stadtmuseum Neuötting

 

Vernissage: Donnerstag, 5. Mai, 19.00 Uhr

Öffentliche Führung durch die Ausstellung: Samstag, 14. Mai, 15.00 Uhr mit Fritz Dumanski

Dauer: bis Samstag, 11. Juni 2022

 

Öffnungszeiten:

Mo-Fr 9.30 - 12.00 Uhr und 14.00 - 17.00 Uhr, Sa-So 14.00 - 17.00 Uhr

an Feiertagen (Christi Himmelfahrt, Pfingstsonntag, Pfingstmontag) geschlossen

 

Galerie im Stadtmuseum Neuötting, Ludwigstr. 12, Tel. 08671 - 88371-14

Eintritt frei

 

Zwei bronzene Kinderköpfchen, nahe dabei ein abstraktes, aber bedrohlich gemaltes Giganten-Haupt - zartfarben Pflanzliches, daneben eine aufbrechende Knospe aus Bronze - imaginäre Landschaften, eine "Liegende" -: Zwei Künstler, Vater und Sohn (Bildhauer Johannes und Maler Fritz Dumanski), stellen vom 6.5.22 bis zum 11.6.22 im Stadtmuseum Neuötting Werke aus. Gibt es Gegensätze, Gemeinsamkeiten? Der Kombinations- und Interpretationslust der Ausstellungsbesucher seien keine Grenzen gesetzt!

Johannes Dumanski, geboren 1919 bei Flamberg in Ostpreußen auf einem Bauernhof, gestorben 1990 bei Taubenbach im Rottal, besuchte nach Krieg und Vertreibung in München die Bildhauerklasse von Toni Stadler. Der schrieb Johannes Dumanski ins Abschlusszeugnis, er gehe in seiner Kunst immer nur so weit, wie er das mit seiner ganzen Person, mit seiner Lebenshaltung beglaubigen könne. Das Urteil kann wie ein Motto über dem weiteren Leben stehen: Zunächst war Johannes Dumanski als Künstler mit religiösen Themen erfolgreich, es waren aber eben auch seine Themen. Als sich das änderte, fand er eine neue Aufgabe im Entwerfen und eigenhändigen Bauen von architektonisch ungewöhnlichen Wohnhäusern - eigentlich bewohnbaren Bildhauerarbeiten. Gegen Ende seines Lebens wandte er sich wieder vermehrt plastischen Arbeiten im eigentlichen Sinne zu. Zugleich besann er sich zurück auf seine bäuerlichen Wurzeln, auch, um ein Zeichen zu setzen gegen die industrialisierte Landwirt-schaft, deren ökologische Folgen er schon in den 60er Jahren erkannte. Und so bewirtschaftete er in seinen letzten Jahren einen kleinen Hof in Niederbayern in der Nähe von Taubenbach bei Marktl am Inn. Einsicht und Handeln - Leben, Außenwirkung und „Kunst“ - sollten auch jetzt noch ineinander gehen. 1990 ist Johannes Dumanski auf seinem Hof gestorben.

Die Kleinplastiken (Holz und Bronze), die im Stadtmuseum Neuötting zusammengestellt wurden, deuten einen Längsschnitt durch das Schaffen von JD an: ein frühes Schachspiel, das Modell einer religiösen Großplastik, die heute prominent in Berlin steht, liegende Akte und manches andere.

Die Einheit von Denken, Tun und Leben, das ist es, was im Titel der Ausstellung mit dem Begriff „Präsenz“ angedeutet wird. Die „Distanz“ andererseits ergab sich von selbst aus der fast autonomen und gesellschaftsfernen Lebensweise des Johannes Dumanski.

 

Für die Arbeit seines Sohnes Fritz Dumanski (geboren 1947 in München), haben die beiden Begriffe „Präsenz“ und „Distanz“ einen etwas anderen Sinn; sie erklären sich aus der speziellen Arbeitsweise des Malers. Fritz Dumanski studierte zunächst zwei Semester Malerei an der Münchner Akademie, bevor er anderen, ähnlich mächtig bestimmenden Interessen folgte. Ab 1978 arbeitete er als Autor für den Bayerischen Rundfunk. Ursprünglich hoffte er dabei, sich auf diese Weise die eigne Zeit so einteilen zu können, dass auch Raum für Malerei und Fotografie bliebe. Seit 2008 konzentrierte er sich dann ausschließlich auf diese Gebiete. Heute lebt er mit seiner Frau, der Fotografin Ursula Zeidler, auf dem ehemaligen Hof seines Vaters bei Marktl.

Präsenz und Distanz: Kein Bild, sagt Fritz Dumanski, sei für ihn die bloße Illustration eines vorgegebenen Themas, er suche die Unmittelbarkeit, die "Präsenz" des Eindrucks, schon während des Malens, und reagiere darauf, möglichst direkt, möglichst ehrlich und auch grundsätzlich. So werde das Erstellen eines Bildes zu einer Art Reise, deren Ziel zunächst offen ist. Beliebig darf dieser Prozess allerdings nicht werden, und so braucht es dazwischen immer wieder ein Zurücktreten aus dem Flow, es braucht „Distanz“, um den Überblick über die Generalrichtung und die Möglichkeit zur Selbstkritik zu wahren. Seine Bilder, betont FD, stellten nicht etwas Bestimmtes dar, sie seien das Ergebnis eines Arbeitsprozesses, einer Auseinandersetzung. Würde es ihm nur um ein irgend-wie gefälliges Aussehen des Bildes gehen, oder gar um die bloße Illustration eines Begriffs oder Konzepts, könnte er, sagt er, seinen Aufwand erheblich reduzieren. Er fordert von einem geglückten Bild neben formaler Balance aber eben auch innere Stimmigkeit, Wahrhaftigkeit.

 

Die Vernissage findet am Donnerstag, den 5. Mai um 19.00 in den Räumen des Stadtmuseums statt.

Grußwort: Peter Haugeneder, Erster Bürgermeister

Einführung: Fritz Dumanski

Wichtig: Bitte melden Sie sich unter Tel. +49 8671 88371-14 für die Eröffnung an, da die Besucherzahl beschränkt ist. Im Museum besteht bis auf Weiteres Maskenpflicht.

 

Öffentliche Führung durch die Ausstellung: Samstag, 14. Mai, 15.00 Uhr mit Fritz Dumanski

Impressionen/Bilder

"Präsenz - Distanz" - Johannes und Fritz Dumanski
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